Das „Afrikanische Kulturfest“ feiert 10tes Jubiläum im Rebstockparkvom vom 27.06. bis 28.06.2015 (Sa .ab 14 Uhr, So. ab 12 Uhr),
Max-Pruss-Straße / Am Römerhof 9, 60486 Frankfurt am Main
Seit mittlerweile 10 Jahren steht das „Afrikanische Kulturfest“ in Frankfurt für eine Gesellschaft, in der Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung keinen Platz haben. Wir denken, wir haben in den letzten 10 Jahren einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, um Brücken zu schlagen zwischen verschiedenen Kulturen, Menschen durch wichtige politische Themen in unserem Forumszelt zum Nachdenken angeregt und Anderen einfach eine Oase zum miteinander Verweilen bei Musik, Kunst und geselligen Menschen geboten.
Das Konzept, ein großes Familienfest mit kulturellem und politischem Inhalt zu verknüpfen, zeigt durch die steigenden Besucherzahlen der letzten Jahre eine große Resonanz. Traditionell erwartet die Besucher auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Tanz, Kinderprogramm, politischen Diskussionen, einem Bazar mit Kunsthandwerk, kulinarischen Genüssen aus Afrika und noch vieles mehr.
Frankfurt am Main, 11.06.2015
„Miteinander statt Gegeneinander – Kulturelle Vielfalt als Bereicherung“
Unter diesem Motto will das Afrikanische Kulturfest Rebstockpark 2015 feiern. In einer Zeit, wo Menschen gegen Menschen aufgrund ihrer Religion oder Herkunft demonstrieren, sehen wir es umso mehr als unsere Pflicht an mit dem 10. Afrikanischen Kulturfest einmal mehr ein Zeichen für ein Miteinander zu setzen. Aus diesem Grund soll das Afrikanische Kulturfest in Frankfurt auch 2015 für viele Menschen unterschiedlicher Kulturen zu einem „Ort der Begegnung“ werden. An zwei Tagen möchten die Veranstalter ein Forum über wichtige aktuelle Themen bieten. Geplant sind die nachstehenden Podiumsdiskussionen:
- Islam und Islamismus: Aufruf zu einem innerreligiösen Dialog
- Sicherheit und Migration: Variable Geopolitik gegen ein Zusammenleben
- Oury Jalloh – 10 Jahre Kampf um Aufklärung
Referenten wie:
Dr. Bakary Sambe, dem Koordinator der Beobachtungsstelle für Radikalismen und religiöse Konflikte in Afrika, Islamwissenschaftler und Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Ausschüsse u.a. berät er auch die Vereinten Nationen (UNO). Mehmet Senel, Koordinator des Landesmodellprojekts Hessische Muslime für Demokratie und Vielfalt! Politikwissenschaftler und Diplom Sozialwissenschaftler. Ababacar Seck, Diplomierter Wirtschaftsgeograf und Historiker werden Wege aufzeigen, wie diese Themen neu diskutiert werden können. Indem sie auf die strukturellen Ursachen für die Radikalisierung von Jugendlichen hinweisen, überschreiten sie die gängige Rhetorik, die Islam als Gefahr konstruiert, und wirken somit antimuslimischen Tendenzen entgegen. Sie verdeutlichen die Relevanz selbstbestimmter prise de parole, in denen die muslimische Community die Funktion des Islam in der Welt von innen heraus befragt, anstatt sich durch dominante Diskurse fremddefinieren zu lassen. Anhand von Vorträgen und Panels mit Bezug auf Deutschland, Senegal und den transnationalen Kontext widmet sich das politische Programm diesem Perspektivwechsel.
Ferner sollen die in den letzten Jahren angestoßenen Debatten weitergeführt und vertieft werden. Zum einem werden postkoloniale Ungleichheiten durch Globalisierungsprozesse weiter intensiviert. Der globalisierte Markt erlaubt die Bewegung von Waren, Dienstleistungen und Gütern über Grenzen und schränkt gleichzeitig die freie Bewegung der Menschen brutal ein. Europa profitiert seit jeher von den ungleichen Handelsbedingungen und treibt die schonungslose Ausbeutung von Rohstoffen in großem Maße auch militärisch voran. Für Afrika im 21. Jahrhundert heißt dies, dass die Befürworter dieser globalen Unordnung ein Afrika ohne die Menschen, aber mit den materiellen Schätzen wollen. Die Suche nach Panafrikanischen Lösungen kann diesen Prozessen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Afrika gefährden, entgegengehalten werden. Lokal ansässige und internationale Aktivist_innen, wie Aziz Salmone Fall, Professor der Mc Gill Universität in Montreal/Kanada, Politologe und Panafrikanist, Babs Habib Danbaki Aktivist, Panafrikanist, Mitglied von Afrika Kulturprojekte e.V. und Mitorganisator des Afrikanischen Kulturfest Rebstockpark werden u. A. dazu sprechen.
Zum anderen wird die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh über den aktuellen Stand ihrer Ermittlungen und Aktivitäten berichten. Oury Jalloh wurde am 7. Januar 2005 in einem Polizeirevier in Dessau an Händen und Füßen festgekettet und verbrannte in seiner Zelle. Bis heute wird eine richtige Aufklärung des Todes von Oury Jalloh verweigert. Die Aktivist_innen Nadine Saed und Mactar Ba, der Oury Jalloh Initiative berichten über den Kampf für die Aufklärung des Todes von Oury Jalloh und über ihre Erfahrungen mit Polizei, Gerichten und Medien.
Mit seinem Fokus auf sozialpolitische Reflexion unterscheidet sich das Festival von den meisten auf Kulturproduktion ausgerichteten Afrikafestivals. Ein kulturelles Programm mit international und nationalen Künstler_innen steht nichtsdestotrotz auf der Tagesordnung:
Bands wie die Six Nations bieten eine super stylische Mischung aus Reggae, Ragga und Ska mit einer Prise Latin Flair. Mariama Kouyaté mit ihrer Band Nga Nene aus der Casamance (Senegal) feiern mit ihrem neuen Album und der Europa Tour 2015 erstmals auch in Frankfurt einen großen Erfolg. Carmen Brown & The Elements (Mozambique/Portugal) Diese Frau ist Soul pur! Mit Afrika im Herzen und Europa im Kopf ist Carmen Brown immer auf der Suche nach der perfekten musikalischen Symbiose zwischen diesen beiden Polen. Nosliw & Band Zum ersten Mal kommt der Dancehall-Artist mit seiner Band nach Frankfurt. Mit „Nazis raus!“ schaffte Nosliw im Mai 2010 eine omnipräsente Hymne gegen Rassismus. Wie im vergangenen Jahr präsentieren die Soundbwoys Destiny wieder im Soundsystem-Zelt, das beste in Sachen Reggae & Dancehall. Verschiedene namhafte Musiker und Vertreter der vibrierenden Rhein-Main Sound-System-Kultur werden erwartet.
Außerdem wird das Modelabel Amincouture neue Modelle auf den Laufsteg bringen, eine PoetryHommage an May Ayim wird Schwarze feministische Stimmen einfließen lassen und die Kinder erleben das Festival in dem extra für sie eingerichteten Bereich mit Kinderschminken, Jonglage, Malen, Schaukeln, Soccer-Arena, sowie einer Kidsbühne auf der Tormenta Jobarteh, der Geschichtenerzähler und die Ghana Boys mit ihrer Akrobatikshow Kinder und auch Erwachsene unterhalten.
Mehr Infos zum Programm: www.afrikanisches-kulturfest.de
Die Veranstalter freuen sich auf viele Besucher und 2 spannende Tage. Ab 12 Jahren erheben wir einen Unkostenbeitrag in Höhe von 3,- €
Veranstalter: Afrika Kulturprojekte e.V.
Kontakt: 0176 846 647 69